Wiener Wohnungsmarkt 2025

Viel Bewegung und differenzierte Entwicklungen

Der Wohnungsmarkt in Wien zeigt 2025 ein facettenreiches Bild:

Während manche Bezirke deutlich von Neubauten profitieren, gibt es in traditionellen Innenstadtbereichen sogar Preisrückgänge. Besonders stark haben sich die Preise in Brigittenau und Simmering entwickelt, da hier zahlreiche Neubauten fertiggestellt wurden. Mit einem Plus von rund 20% sind sie Spitzenreiter bei der Preissteigerung. Auch Meidling, Penzing, Ottakring und Hernals registrieren mit 8 bis 9% spürbare Zuwächse. Noch dynamischer geht es in Margareten und Alsergrund zu, wo die Preise um etwa 15% steigen. Klassische Innenstadtbezirke wie der 1., 2., 4., 7., 8., 19. und 22. Bezirk verzeichnen dagegen leichte Preisrückgänge – was für Käufer interessante Möglichkeiten schafft (Quelle: Immoscout24 Angebote 2025, Otto/Knight Frank Wohnmarktbericht 2025).

Preisgefüge in den Bezirken: Wo es am teuersten wird

Unangefochten an der Spitze steht der 1. Bezirk, wo Quadratmeterpreise von über 16.000 Euro die Regel sind. Wieden, Döbling, Mariahilf und Hietzing folgen mit Preisen über 8.000 Euro pro Quadratmeter. Auch Leopoldstadt, Landstraße, Margareten, Josefstadt, Hernals und Währing liegen mit etwa 7.000 Euro im oberen Segment. Die günstigeren Bezirke wie Simmering, Meidling, Penzing, Ottakring, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing liegen im Bereich von 6.000 Euro, während Alsergrund, Favoriten, Rudolfsheim-Fünfhaus und Brigittenau mit Preisen über 5.000 Euro am unteren Ende der Preisskala anzusiedeln sind (Quelle: Immoscout24, Otto/Knight Frank 2025).

Wiener Wohnungsmarkt 2025 als Diagram

 

Die Nachfrage bleibt robust – Mariahilf als Hotspot

Ein besonders hoher Nachfragezuwachs zeichnet sich in Mariahilf ab, einem Bezirk, der traditionelle und moderne Wohnformen attraktiv verbindet. Die erhöhte Nachfrage sorgt hier für steigende Preise, was die Attraktivität als Investitionsstandort zusätzlich unterstreicht. Insgesamt klettert die durchschnittliche Nachfrage in Wien deutlich – etwa 23% mehr Suchanfragen verzeichnet Immoscout24 2025 gegenüber dem Vorjahr (Quelle: Immoscout24 Angebote 2025, Otto/Knight Frank Wohnmarktbericht 2025).

Eigentumsquoten & Wohnverhältnisse: Warum Wien anders ist

Dass nur etwa 24% der Wiener Haushalte Eigentum besitzen, zeigt die Besonderheit des Wiener Wohnmarkts. Der erhöhte Mietwohnungsanteil – rund 738.000 Wohnungen – ist hauptsächlich durch geförderte Gemeindebauten und Genossenschaftswohnungen geprägt, die mit 55% eine wichtige Rolle spielen. Dies bietet einer großen Zahl von Menschen bezahlbaren Wohnraum, führt aber auch dazu, dass der Markt für Eigentum insgesamt kleiner ausfällt als in anderen österreichischen Städten (Quelle: Buwog und EHL Wohnungsmarktbericht 2025).

Demografischer Wandel und künftiger Wohnraumbedarf

Bis 2080 wird Wien voraussichtlich auf etwa 2,5 Millionen Einwohner wachsen – ein Zuwachs von über 20% seit 2024. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Einpersonenhaushalte schneller zu als die der Mehrpersonenhaushalte. Prognosen erwarten für 2060 rund 580.000 Einpersonenhaushalte in Wien, was den Wohnraumbedarf stark beeinflussen wird. Dazu kommt eine alternde Bevölkerung, mit einem steigenden Anteil an Pensionisten, der den Bedarf an barrierefreien und altersgerechten Wohnungen erhöht (Quelle: Buwog und EHL Wohnungsmarktbericht 2025).

Neubau: Angebot wird enger, Bautätigkeit leidet noch

Die Bautätigkeit in Wien leidet weiterhin unter den Folgen von Baustopps und Verzögerungen. Im Jahr 2024 wurden etwa 25% weniger Mietwohnungen fertiggestellt als im Vorjahr. Somit bleibt das Neubauangebot begrenzt, obwohl die Nachfrage steigt. Für 2025 wird mit einer Fortsetzung dieses Trends gerechnet, was ein Preisdruckpotenzial vor allem bei Neubauten birgt. Es ist zu erwarten, dass die Bautätigkeiten zwar langsam wieder anlaufen, die Engpässe sich aber zumindest kurzfristig fortsetzen werden (Quelle: Buwog und EHL Wohnungsmarktbericht 2025).

Transaktionsmarkt: Zeichen der Erholung

Nach einem Einbruch bei Bestandsobjekten zeigte sich 2025 eine klare Erholung des Transaktionsvolumens bei Eigentumswohnungen und Häusern. Der Anteil privater Käufer mit etwa 84% zeigt, dass der Markt nach wie vor stark von Privatpersonen geprägt ist. Die Preise für Erstbezug liegen durchschnittlich bei 7.236 Euro pro Quadratmeter, für Bestandsobjekte bei etwa 4.416 Euro. Allerdings sank der Anteil von Neubauwohnungen am Transaktionsvolumen zwischen 2022 und 2025 deutlich, was die Verknappung des Neubauangebots widerspiegelt. Besonders hervorzuheben ist ein starkes Wachstum bei Haustransaktionen im 22. Bezirk, der zunehmend an Bedeutung gewinnt (Quelle: Otto Immobilien und Knight Frank Wohnmarktbericht 2025).

Fazit: Investitionen mit Weitblick gefragt

Wer 2025 am Wiener Wohnungsmarkt aktiv ist, sollte die unterschiedlichen regionalen Entwicklungen und die knapper werdenden Neubauangebote genau im Blick haben. Die Nachfrage steigt weiter, vor allem in beliebten Bezirken, während das Angebot insgesamt begrenzt bleibt. In Kombination mit günstigen Kreditkonditionen und zunehmend differenzierten Nachfragemustern wird das Marktgeschehen komplexer, aber auch interessanter für informierte Käufer und Investoren.

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